FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Moderator: timundstruppi

RudolfG
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FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von RudolfG »

Hallo,

hier habe ich einen gebrauchten A903 stehen. Nachdem ich das Thermostat, dass sich vom Kühlkörper gelöst hatte und auf der Platine lag, wieder an seinen richtigen Platz gebracht habe, geht der wieder. Der klingt super, deutlich besser wie mein A5000.

Jedoch alle Schalter am Gerät weisen schlechten Kontakt auf. Richtig Musik macht der nur noch vom CD-Eingang, wenn man den "Defeat"-Taster drückt ist der der Ton fast ganz weg.

Habt ihr da Erfahrung, wie man die Schalter reinigt?

Gruß, Rudolf
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mampfi
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von mampfi »

Kannst Du mal ein Bild von dem Schalter einstellen?

Ist Dein A5000 auch vollkommen i.O?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein A903 hörbar besser spielt als ein A5000.
....auf dem Meßschrieb vielleicht
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RudolfG
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von RudolfG »

Morgen werde ich anfangen, dan A903 an der Frontplatte zu zerlegen, danach kann ich mehr sagen.

Ja, kann sein, dass der A5000 noch Mängel hat - jedenfalls hat der Schwächen im Bass.
Den Vergleich habe ich durch den sogenannten "Listening-Test" gemacht, was heißt ich habe alle im gleichen Raum, am glichen WLAN-Streamer und an den gleichen Lautsprechern probe gehört. Das waren:

1. Mein Revox Studiomaster
2. der FineArts A903
3. A5000.

Der Revox ist als Class D Verstärker sehr dynamisch, der A903 kann beinahe mithalten.

Gruß, Rudolf
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mampfi
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von mampfi »

Interessant.
Beim Extremhören, schaffe ich es die Schutzschaltung des A5000 ansprechen zu lassen. Das ist dann ein knacksen in den Lautsprechern.
Hört sich dramatisch an, ist aber ungefährlich.Hängt aber auch mit dem Impedanzgang der Canton DC122 zusammen.
Bei anderen Lautsprechern bleibt dieses Knacksen aus, dafür klingen die aber auch nicht so wie die DC 122.
.....also irgendwas ist immer
Von Bassschwäche aber keine Spur.

High End Geräte zum Vergleich habe ich nicht......
Und so ein feines Gehör auch nicht mehr..........leider.........
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RudolfG
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von RudolfG »

Ja, Grundig und Canton, das passt gut zusammen. Nachdem ich als Schüler, also bis zum 19. Lebensjahr nur gebasteltes Zeug hatte, war meine erste erstes richtiges Stereogerät ein Grundig R3000 mit Lautsprechern Canton GLE70 - darum hätte ich gerne wieder einen R3000.

Später kam ich günstig zu einem High End Röhrenverstärker - den hatte ich erst verkauft, als ich Vater wurde.

Mein Empfinden für Musik hat sich komplett geändert, als ich Klavier lernte. Also kaum mehr Rockmusik mehr, eher die Liebe zu Jazz mit klaren Tönen.
Ich spiele immer noch mehrmals in Musik.

Das Klangbild des A5000 wirkt in den Mitten-lagen zu laut, die Höhen allerdings sind brillant.
Vor einigen Tagen hatte ich mir die Mühe gemacht, die Endstufe des A5000 in LTSPICE einzutippen - das Ergebnis ist für ein Gerät aus den 80ern okay, heute würde man da einiges besser machen. Alleine ein Stromspiegel an T3 und T5 würde einige dB ei der Linearität bringen.
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mampfi
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von mampfi »

Mhm ...auch interessant,

ich hatte bei meinem A5000 einmal den Frequenzgang gemessen. Mit AudioTester und hochwertiger Soundkarte bei 96kHz Samplingfrequenz.
Damit kann man ziemlich ordentlich bis 40kHz messen.
Eine große Abweichung, vor allem schon in den Mitten, ist mir da nicht aufgefallen. Der ging kleiner +/- 0,5dB von unter 20Hz - 40kHz.
Sollte ich die Aufzeichnung wieder finden, wenn sie denn jemals existiert hat, reiche ich sie nach.

Daß es heute bessere Schaltungen gibt, mag sehr wohl sein. Das kann ich aber nicht beurteilen, das übersteigt mein bescheidenes Wissen.
Auch muß ich einräumen nicht einstufen zu können, ob ein Verstärker nun eine breitere Bühne, oder zu einer sonstigen sagenhaften Abbildungskunst der Musik fähig ist.

Ob eine Magnetbandaufzeichnung in Ordnung ist, oder matschig verzerrt klingt, das bekommen meine alten Ohren allerdings noch hin.
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RudolfG
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von RudolfG »

Den A5000 hatte ich auch mit meinen bescheidenen Möglichkeiten (Oszilloscop und Funktionsgenerator) geprüft. Die Messwerte im Frequenzband von 20 bis 20000 Hz waren okay - wogegen bei der Sprungantwort auf Rechteck hat er Schwächen - da ist der FineArts deutlich besser.

Heute habe ich den A903 zerlegt. Das ist richtig viel Arbeit. Die Klangregelung konnte ich reparieren - es waren die Potis.
Allerdings mit den Wahlschaltern habe ich mir was angetan; ich hatte die für CD und für Phono zum reinigen zerlegt. Das Auseinanderbauen war nicht weiter schlimm, das kannte ich von den Preostaten, die man früher bei Radio RIM kaufen konnte. Allerdings der Zusammenbau nach Reinigung war ein Geduldsspiel.

Vor dem Zusammenbau hatte ich die Funktionsfähigkeit aller Lampen noch geprüft: Die Skalenbekeuchtung ist defekt. Da sind so ungebrächliche Lampen verbaut mit sehr langen Anschlussdrähten - die habe ich mal probeweise durch weiße LED mit Vorwiderstand ersetzt - mal sehen wie das aussieht.

Jetzt fehlt nur noch die Erdung. Original ist da ein dünner Draht an eine Blechschraube angelötet - das ist beim Auseinanderbauen natürlich gerissen. Da möchte ich gleich einen fexiblen Leiter mit Kabelschuh einbauen.
RudolfG
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von RudolfG »

Es ist vollbracht, der A903 läuft wieder auf allen Kanälen.
Die Klangregel-Platine habe ich ausserhalb dem Gerät gereinigt. anschließend hatte ich diese mit dem Labornetzgerät betrieben und durchgemessen.
Das Oszilloscope zeigte auf beiden Kanälen Tonsignal an. Kaum wieder im Gerät eingebaut, ging das nicht mehr. Also am offenen Gerät nochmals gemessen. Es stellte sich raus, dass die Versorgung, welche 51V haben sollte, nur ca. 15V abgab.
Also die NF-Platine ausgebaut. So wie die Lötstellen aussahen musste da schon mal jemand rumhantiert haben. Nach austauschen des Leistungstransistors und dem Vorwiderstand von 33Ω waren wieder 50,.. vorhanden. Getauscht habe ich gegen einen BD911, solche habe ich auf Lager, und der hält etwas mehr aus.

Als nächstes hatte ich mir selber einen Fehler eingebaut: Bei diesen Steckverbindern, in die man die Kabel einfach reinsteckt, da kann man beliebig viele Fehler machen. Jedenfalls war an einem Verbinder eine Masse und ein Tonsignal in eine Klemme gerutscht.
Beim finalen Zusammenbau habe ich alle Kabelverbindungen nochmals mit der Leuchtlupe überprüft.

Jetzt spielt das Gerät schon fast eine Stunde.
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mampfi
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von mampfi »

Das ist doch immer wieder schön. Danke für Deinen Bericht.
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RudolfG
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Re: FineArts A903 mit Kontaktschwäche

Beitrag von RudolfG »

Ja, das ist schön, dass der A903 wieder voll funktioniert.
Was mich nur noch so ein bisschen erstaunt, dass es einen Unterschied im Klang gibt zwischen Cd-Eingang und Monitor-Eingang.
Am CD-Eingang klingt das Gerät normal mittelmäßig - während am Monitor-Eingang wirklich die Hi-Res-Auflösung von Spotify wiedergegeben wird.
Ist da ein Tiefpass auf der Platine für die Eingangswahlschalter oder dämpft der Eingangsverstärker?
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