Im Zuge der Messungen rund um die Umlenkhebel, konnte schnell festgestellt, daß die geforderten 14V nicht vorhanden waren, sondern lediglich ca. 9V.
So begann die Suche was da los war. Lange Geschichte…..kurz.
Grundig hat, ohne weitere Dokumentation, nicht nur das Layout der Platine R, sondern auch die Werte von jeweils 2 Widerständen veranlasst. So wurden die Widerstände R3/4 von 8,2 auf 18k und R5/6 von 2,2k auf 4,7k geändert.
Den Unterschied der Platinen kann man leicht erkennen. Die Version 1 mit 14V hat die Aufschrift 39300.477.01, die Version mit 9V hat die Aufschrift 39300.477.02 auf der Lötseite.
Insgesamt gibt es wohl 3 Ausführungen der R Platine. Version 1 = R3,4 und 5,6 liegend, Original Meßwerte wie im SM. Version 2 = R3,4 und R5,6 stehend, Neue Meßwerte um die 9V im Zusammenhang mit den Optokopplern. Version 3 = Version 2 zusätzlich mit Z Diode anstatt R für den 24V Regler. In Version 2 und 3 wurde auch die Schaltung geändert, so daß man die Werte für R3,4 und R5,6 nicht einfach ändern darf. Die unterschiedlichen Versionen sind auch auf der Bestückungsseite aufgedruckt. Die Ätzseite sieht man ja aber bereits ohne Ausbau der Platine R.
Wäre das dokumentiert gewesen, hätte ich mir viel Arbeit ersparen können.
In meinem Fall war an dieser Maschine aber noch ein weiterer Fehler. Bei Stop vibrierte die Leerspule leicht. Der rechte Motor wurde leicht bestromt und von der mechanischen Bremse gehalten. Ich habe mich entschieden eine revidierte R Platine Version 1 einzusetzen, damit man sich im weiteren Verlauf auf die angegebenen Meßwerte beziehen kann. Der Fehler mit dem vibrierenden rechten Wickelmotor war somit auch Geschichte. Die jetzt restlich vorhandenen R Platinen werden erst bei Bedarf repariert, so daß ich zu dem Fehler mit dem brummenden/vibrierenden Motor nichts weiteres dazu schreiben kann, außer daß der Fehler definitiv auf der R Platine zu suchen ist.
Nun konnte es an die Optokoppler Bausteine gehen und auf die Suche nach tauglichem Ersatz.
Unzählige Kombinationen habe ich ausprobiert. Was schnell feststellbar war, für die Stopfunktion, also die untere LED, kann man praktisch jede rote LED nehmen die zur Verfügung steht. Anders sieht es dagegen für die obere LED aus, die für die Bandzugregelung arbeitet. Ich hatte verschiedene IR Dioden 850nm mit unterschiedlichen Leuchtwinkeln ausprobiert. Ebenso unterschiedliche rote LED mit unterschiedlichen Helligkeiten. Die früher empfohlenen CQX 35 gibt es mittlerweile praktisch auch nicht mehr. Am Ende wurde es eine CQY 35A. Vergleichbare Daten zur CQX 35, allerdings nur 3mm Durchmesser. Um diesen Durchmesser zu zentrieren wurde eine Transistor Isolierhülse auf das Steuergehäuse aufgeklebt (Bilder folgen)
In diesen Steuergehäusen sind jetzt verbaut:
BPW40 als Ersatz für den S143P, L-7113ID LED 5mm rot 45mcd/10mA/30° (Reichelt) als Stop LED, CQY35A als Ersatz für die Bandzugblende. Damit erreicht man einen guten Arbeitspunkt, vergleichbar dem Originalzustand, ohne daß während der Regelung die Rolle zittert. Nachdem die Grundjustage (2mm über Anschlag bei 22cm Spule Bandmitte) durchgeführt wurde funktionieren die Umlenkrollen wieder einwandfrei.
An dieser Maschine war es dann aber so, beim Wechsel von Spulen zu Stop, liefen die Spulen viel zu leicht nach, so daß die Hebel bei Stop nach unten fielen und ggf. auch Bandschleifen erzeugt wurden.
Somit mußten auch die mechanischen Bremsen aufgearbeitet werden.
Mit einem Ceranfeldschaber wurde die abgenutzte Filzschicht abgetragen. Anschließend wurde ein dünnes Leder unter Druck mit Pattex aufgebracht und danach mit einem Skalpell randgenau zugeschnitten. Der Arbeitspunkt der mechanischen Bremsen ändert sich dadurch, weshalb man die Bremsen entsprechend neu einstellen muß. Jetzt funktioniert alles wieder so wie es soll.
Die variable Umspulgeschwindkeit, ebenso wie der „Bandsalat“ Test (Von Spulen direkt auf Wiedergabe), funktioniert einwandfrei. Hier mußten also keine weiteren Fehler gesucht werden.
Bis auf den rechten Kanal der ausgefallen ist. Kurios….beim aufstecken der Platine B auf die Adapterplatte geht der rechte Kanal. Steckt man die Platine B direkt ein fehlt der rechte Kanal. Auch ein Austausch einer anderen B Platine zeigt den gleichen Fehler. Das Nachlöten der Kontaktstifte brachte auch nichts, so daß ich mich für die „Quick & Dirty“ Methode einer Zusatzleitung zur Überbrückung der Steckkontakte für die Platine B entschieden habe.
Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Moderator: timundstruppi
Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Jede Menge Grundig Zeugs, garniert mit etwas Revox, Braun, Dual und Sony, an 5 Anlagen.
Grundig forever
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Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Servus,mampfi hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2024, 11:33 [...]Den Unterschied der Platinen kann man leicht erkennen. Die Version 1 mit 14V hat die Aufschrift 39300.477.01, die Version mit 9V hat die Aufschrift 39300.477.02 auf der Lötseite.
Insgesamt gibt es wohl 3 Ausführungen der R Platine. [...] Die Ätzseite sieht man ja aber bereits ohne Ausbau der Platine R.
Wäre das dokumentiert gewesen, hätte ich mir viel Arbeit ersparen können.
wenn sich da bei Dir kein Schreibfehler eingeschlichen hat gibt es ggfls. noch weiteree Versionen der "R", ich habe hier ja zwei Maschinen, einmal die in Arbeit befindliche SN 08993 mit Datumsaufkleber 126 (Layout 39300-677.02 und Zusatzzahl 7)
und die SN 15597 mit Kleber 077 (Layout 39300-677.01 und Zusatzzahl 12)
Man beachte den Zusatz-Kondensator auf der Lötseite, von mir ist der nicht. SN 15597 diente bisher als Teileträger aber kommt an die Reihe wenn Nr. 1 wieder vernünftig funktioniert.
Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Wenn Du jetzt bei der 01er 14V und bei der 02er um die 9V messen kannst, stimmt ja noch alles. Einzig was mich wundert ist, daß die 02er - R Platine in der älteren Maschine mit 126 Datum steckt.
Die 01er Platine dagegen in der neueren Maschine mit 077 Datum.
Die Zahl im Quadrat auf der Lötseite scheint keine größere Relevanz zu haben. Grundig Interna.......?
Ganz anders die in Weiß aufgedruckte letzte Doppelzahl auf der Bestückungsseite.
Hier habe ich, auch mit Internet Recherche, bisher nur die 01, 02 und 03er Version finden können.
Hier nochmal die mir für Photos zur Verfügung stehenden R-Platinen.
Eine 01er mit weißem Aufdruck 01 ---> Datum 037
Zwei 02er mit Aufdruck 03 ----> Datum 087. Auch hier sind Zusatzkondensatoren an oder aufgebracht.
Die 01er Platine dagegen in der neueren Maschine mit 077 Datum.
Die Zahl im Quadrat auf der Lötseite scheint keine größere Relevanz zu haben. Grundig Interna.......?
Ganz anders die in Weiß aufgedruckte letzte Doppelzahl auf der Bestückungsseite.
Hier habe ich, auch mit Internet Recherche, bisher nur die 01, 02 und 03er Version finden können.
Hier nochmal die mir für Photos zur Verfügung stehenden R-Platinen.
Eine 01er mit weißem Aufdruck 01 ---> Datum 037
Zwei 02er mit Aufdruck 03 ----> Datum 087. Auch hier sind Zusatzkondensatoren an oder aufgebracht.
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Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Servus Manfred,mampfi hat geschrieben: ↑Sa 3. Aug 2024, 11:33 [...]
Nun konnte es an die Optokoppler Bausteine gehen und auf die Suche nach tauglichem Ersatz.
Unzählige Kombinationen habe ich ausprobiert. Was schnell feststellbar war, für die Stopfunktion, also die untere LED, kann man praktisch jede rote LED nehmen die zur Verfügung steht. Anders sieht es dagegen für die obere LED aus, die für die Bandzugregelung arbeitet. Ich hatte verschiedene IR Dioden 850nm mit unterschiedlichen Leuchtwinkeln ausprobiert. Ebenso unterschiedliche rote LED mit unterschiedlichen Helligkeiten. Die früher empfohlenen CQX 35 gibt es mittlerweile praktisch auch nicht mehr. Am Ende wurde es eine CQY 35A. Vergleichbare Daten zur CQX 35, allerdings nur 3mm Durchmesser. Um diesen Durchmesser zu zentrieren wurde eine Transistor Isolierhülse auf das Steuergehäuse aufgeklebt (Bilder folgen)
In diesen Steuergehäusen sind jetzt verbaut:
BPW40 als Ersatz für den S143P, L-7113ID LED 5mm rot 45mcd/10mA/30° (Reichelt) als Stop LED, CQY35A als Ersatz für die Bandzugblende. Damit erreicht man einen guten Arbeitspunkt, vergleichbar dem Originalzustand, ohne daß während der Regelung die Rolle zittert.
ist die CQY35A auch schon ein eher "historisches" Bauteil von Telefunken? Bzw. wo hast Du die bezogen?
Ich bzw. Google findet das Teil nur eher hochpreisig bei BG-Elektronik
Spannend das diese LED laut Daten bei BG noch 5mm Durchmesser hat
Hier noch ein CQY35 ohne "A" (mit etwas weniger Wellenlänge ...): electronic-studio
Hast Du auch die Elemente im Tacho-Generator getauscht?
Ich wollte jetzt die Optokoppler und den Tacho-Generator meiner zweiten Maschine entsprechend Deiner Methode umbauen, denn Maschine #1 hat gelegentlich noch Schwierigkeiten beim direkten Wechsel von Schnelllauf zu Wiedergabe.
Ciao Bernd
Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Ergänzung:
ich habe im TBF diesen alten Beitrag von Dir gefunden: CQX-35 Daten
18.10.2017, 14:58
Diese Daten habe ich über CQX35 gefunden:
Part Number = CQX35
Description = Dome-Style LED Lamp
Package Style (Basic) = Flanged
Color = Red
Peak Wavelength (m) = 660n
Half-Intensity Beam Angle(Deg) = 30
Iv Min.(cd) Luminous Intensity = 6.0m
@I(F) (A) (Test Condition) = 20m
V(F) Max.(V) Forward Voltage = 2.0
@I(F) (A) (Test Condition) = 20m
I(F) Max. (A) Forward Current = 30m
Overall Height (mm) = 8.6
Lens Diameter Nom.(mm) = 5.0
Lead Stand-off Clearance(mm) = 3.2
Es sollte eigentlich jede rote LED funktionieren. Die alten die noch nicht hell leuchten sowieso, die neuen evtl. etwas zurückreglen.
Wenn ich damit (660nm, 30°) bei Reichelt auf die Suche gehe kommt z.B. diese 5mm LED von Würth ins Zielfenster:
WUE 151051RS1100 LED, 5 mm, bedrahtet, rot, 30 mcd, 60°
Leider kenne ich mich bei den Einheiten bzw. der Umrechung für die Lichtstärke nicht aus ...
Was ist denn für die Funktion relevanter: die Lichtstärke oder die Wellenlänge?
Es gibt bei Reichelt auch noch 50 mcd: EVL 323-2SDRD/S5 LED, 5 mm, bedrahtet, rot, 50 mcd, 60°
Oder noch lichtstärker: EVL 334SDRD/S530 LED, 5 mm, bedrahtet, rot, 125 mcd, 60°
Was meinst? Wäre das einen Versuch wert? Oder waren die auch bei Dir schon in der Versuchsreihe?
ich habe im TBF diesen alten Beitrag von Dir gefunden: CQX-35 Daten
18.10.2017, 14:58
Diese Daten habe ich über CQX35 gefunden:
Part Number = CQX35
Description = Dome-Style LED Lamp
Package Style (Basic) = Flanged
Color = Red
Peak Wavelength (m) = 660n
Half-Intensity Beam Angle(Deg) = 30
Iv Min.(cd) Luminous Intensity = 6.0m
@I(F) (A) (Test Condition) = 20m
V(F) Max.(V) Forward Voltage = 2.0
@I(F) (A) (Test Condition) = 20m
I(F) Max. (A) Forward Current = 30m
Overall Height (mm) = 8.6
Lens Diameter Nom.(mm) = 5.0
Lead Stand-off Clearance(mm) = 3.2
Es sollte eigentlich jede rote LED funktionieren. Die alten die noch nicht hell leuchten sowieso, die neuen evtl. etwas zurückreglen.
Wenn ich damit (660nm, 30°) bei Reichelt auf die Suche gehe kommt z.B. diese 5mm LED von Würth ins Zielfenster:
WUE 151051RS1100 LED, 5 mm, bedrahtet, rot, 30 mcd, 60°
Leider kenne ich mich bei den Einheiten bzw. der Umrechung für die Lichtstärke nicht aus ...
Was ist denn für die Funktion relevanter: die Lichtstärke oder die Wellenlänge?
Es gibt bei Reichelt auch noch 50 mcd: EVL 323-2SDRD/S5 LED, 5 mm, bedrahtet, rot, 50 mcd, 60°
Oder noch lichtstärker: EVL 334SDRD/S530 LED, 5 mm, bedrahtet, rot, 125 mcd, 60°
Was meinst? Wäre das einen Versuch wert? Oder waren die auch bei Dir schon in der Versuchsreihe?
Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Hallo Bernd,
die CQX 35a hatte ich bei ELW electronic zu 25 Cent das Stück bestellt.
Ich meine die CQY35 hätte 5mm und die "A" 3mm.
Die Elemente im rechten Umlenkhebel habe ich nicht getauscht. Funktion bestens ----> never change a running System.
Ebenso die variable Umspulgeschwindigkeit. Dafür waren die mech. Bremsen eine Katastrophe
Da Grundig im Original im Tachogenerator diesselbe LED wie bei der Stop Funktion, also eine V135PL verwendet hat, wage ich die These, daß auch hier eine "normale rote LED" funktionieren müßte.
Schließlich geht es nur darum Impulse gemäß der Impulsscheibe zu erzeugen.
Beim Zusammenbau darauf achten, daß die beiden Bohrungen für die LED kpl. durchgängig sind. Je nach SN lassen sich diese Lappen verdrehen und somit den Durchgang dieser Bohrungen beeinflussen.
die CQX 35a hatte ich bei ELW electronic zu 25 Cent das Stück bestellt.
Ich meine die CQY35 hätte 5mm und die "A" 3mm.
Die Elemente im rechten Umlenkhebel habe ich nicht getauscht. Funktion bestens ----> never change a running System.
Ebenso die variable Umspulgeschwindigkeit. Dafür waren die mech. Bremsen eine Katastrophe
Da Grundig im Original im Tachogenerator diesselbe LED wie bei der Stop Funktion, also eine V135PL verwendet hat, wage ich die These, daß auch hier eine "normale rote LED" funktionieren müßte.
Schließlich geht es nur darum Impulse gemäß der Impulsscheibe zu erzeugen.
Beim Zusammenbau darauf achten, daß die beiden Bohrungen für die LED kpl. durchgängig sind. Je nach SN lassen sich diese Lappen verdrehen und somit den Durchgang dieser Bohrungen beeinflussen.
Jede Menge Grundig Zeugs, garniert mit etwas Revox, Braun, Dual und Sony, an 5 Anlagen.
Grundig forever
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Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
Der BPW40 hat laut Datenblatt ein Funktionsfenster zw. 520 und 950nm.
Somit dürfte die LED Farbe keine große Rolle spielen. Schon eher die Helligkeit und der Öffnungswinkel.
Somit dürfte die LED Farbe keine große Rolle spielen. Schon eher die Helligkeit und der Öffnungswinkel.
Jede Menge Grundig Zeugs, garniert mit etwas Revox, Braun, Dual und Sony, an 5 Anlagen.
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Re: Fehlersuche Grundig TS 1000 Platine R, Umlenkhebel, Optokoppler, mech. Bremsen
OK & Danke, dann suche ich mal gezielt was Reichelt da so hat zu probieren.
ELW hat noch genau 5 St. der CQX35A auf Lager