A5000 Re-Cap

Moderator: timundstruppi

RudolfG
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Re: A5000 Re-Cap

Beitrag von RudolfG »

Hallo Mike,
wie ich schon mal geschrieben hatte, war das Gerät sehr gut für die Zeit in der es entwickelt wurde. Mittlerweile werden hier angewandte Techniken nicht mehr verwendet. Im Buch "Audio Power Amplifier Design Handbook" von Douglas Self werden Vor- und Nachteile bestimmter Methoden auf 495 Seiten beschrieben. Das Werk ist mittlerweile in der 6. Auflage, die 4. findet man als PDF im Netz.

Am A5000 sind jedoch einige Kanten und Ecken, die ich so nicht entwickelt hätte, z.B. das Erdungskabel zur Eingansplatte (dünner Draht) der einfach am Metallkäfig der Endstufe angelötet ist.
LG Rudolf
RudolfG
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Re: A5000 Re-Cap

Beitrag von RudolfG »

Hallo Mike,
jetzt habe ich mir mal den Schaltplan vom V5000 angeschaut - da gibt es einige Abweichungen zum A5000. Es scheint die machen wirklich was aus.
Zum einen ist die Endstufe am Eingang hochohmiger, dadurch ist die Anbindung zur Vorstufe besser.
Des weiteren ist die Verstärkerstufe mit der Umschaltung des Eingangspegels anders implementiert.
Aufgrund dieser Erkenntnis habe ich den Versucht gestartet, ein Tonsignal direkt an den Eingängen der Endstufe einzuspeisen.
Nachdem ich meinen Streamer nicht schrotten wollte, habe ich auf einem Experimentier-Board einen OPAMP (LM4562 der zählt zu den besten) aufgebaut und mit einem Flachkabel direkt an den grünen Stecker am Treiber-Board angeschlossen.
In dieser Kombination spielt die Endstufe des A5000 klar in den Höhen, auch die Mittellagen sind nicht mehr dominant laut - so eben wie man sich den wünscht.
Jetzt bin ich her gegangen, und habe den Vorverstärker nachgerechnet und anschließend in SPICE simuliert. Die originale Schaltund arbeitet nur in der Stellung +6 dB halbwegs ordentlich, in allen anderen Stellung neigt diese jenseits der 1 MHz zum Schwingen. Hier muss der Miller-Kondensator von 4,7 pF auf mindestens 22 pF angepasst werden, ich habe 33 pF gewählt.
Gruß, Rudolf
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timundstruppi
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Re: A5000 Re-Cap

Beitrag von timundstruppi »

Ich bin gerade in Laos und gleich geht's weiter nach Thailand.
Ich habe daher kein Schaltplan.
Wenn die Endstufe nicht an den spezifizierten Platinen angeschlossen ist, kann sie schwingen. Dieses hatte mampfi auch schon herausbekommen und hatte ein Schwingen im Hochfrequenzbereich.
RudolfG
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Re: A5000 Re-Cap

Beitrag von RudolfG »

Geniesse die Zeit in Asien.
Das Schwingen könnte ich mal messen. Sehe kann ich es deutlich ich in der Ausgabe der SPICE-Simulation.
Am A5000 werde ich erst nächste Woche weiter machen - da gibt es einiges was mir nicht gefällt:
Das sind zum Einen die Erdung von der Endstufe zur Eingangsplatine, das muss steckbar gemacht werden mit flexibler Leitung und höherem Querschnitt. Des weiteren sind auf der NF-Platte dünne Drahtbrücken für Versorgungsspannung und Lautsprecherleitungen. In DIY-Kreisen lötet man da 2,5 qmm Silberdraht auf die Leiterbahnen.
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timundstruppi
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Re: A5000 Re-Cap

Beitrag von timundstruppi »

Ja ich genieße die Zeit. HIer es gibt aber immer wieder Warte Phasen, wo man dann doch mal zum Handy greift.

Ein Freund von mir, mit dem ich zusammen studiert habe, ist in die Chip Entwicklung gegangen und arbeitet dort seit fast 30 Jahren. Im ersten Job habe ich auch Chips herstellen lassen allerdings habe ich mir nur die Vorgaben für die opto Asics aufgestellt. Er ist wirklich an der Front auch sogar mal in Asien oder Texas. Es ist sehr interessant sich über manche Chips und die Herstellung mal auszutauschen. Er war sehr überrascht, wie Grundig noch mit so hohen Spannungen in dem Vorverstärker arbeitet. Er hat auch mal im v5000 Stufen simuliert und war erstaunt über die Qualität der Übertragung. Allerdings hat er mir gesagt und das ist auch plausibel, dass wenn man ein BC 550 hat die peace Spiceparameter herstellerabhängig sind. Yon daher ist die Aussage, die du getätigt hast wohl auch nur bedingt brauchbar. Nichtsdestotrotz ist es ein tolles Hilfsmittel was bis 70 oder 80% der Entwicklung absolut geeignet ist. Auch oldifan hatte hier die komplette Endstufe des mini-receivers simuliert und war zu brauchbaren Ergebnissen gekommen. Es ist nur der Hinweis, nicht jeder Simulation vollends zu vertrauen.
RudolfG
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Re: A5000 Re-Cap

Beitrag von RudolfG »

Ursprünglich war ich auch skeptisch bezüglich PSPICE - jedoch in den 90ern, als ich noch in einem Team gearbeitet hatte, das Leistungsverstärker für Drehstrommotoren entwickelte, war ich dankbar. Bei getakteten Endstufen mit großer Leistung kommt man mit Oszilloskop und ähnlichem nicht weit - jedoch die Simulation ist hier aussagekräftig, so kann man parasitäre Induktivitäten im Emitter der Transistoren und deren Verhalten simulieren.
Seitdem simuliere ich alle Schaltungen, welche ich mir ausdenke; sogar Röhrenverstärker passen so zu 90%. Jedenfalls funktionierten die Teile dann meist auf anhieb. Ja, SPICE ist nur so gut wie die Modelle der Bauteile - aber der Eingangsverstärker des A5000 ist so hart gegengekoppelt, dass eine leichte Abweichung in der Stromverstärkung der Transistoren unwesentlich ist.
Heute habe ich übrigens den A903 final aus der Intensivstation entlassen.
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