Aktiv 40 Restauration

Moderator: timundstruppi

Mister K.
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Aktiv 40 Restauration

Beitrag von Mister K. »

Hallo Leute,

ich bin gerade am Überholen von zwei Aktiv 40, die ich vor einem Jahr zusammen mit der XPC 6500 bekommen habe.

Bei der ersten Box war ein Zettel mit der Aufschrift ‚geht nicht!‘ auf der Rückwand.
Vor Ausbau der Endstufe hab ich mal die Treiber gemessen...alle OK.
Zuerst hab ich das Standby-Netzteil überholt...der Selen Gleichrichter sah nicht mehr gut aus...ist der grüne Typ. Wahrscheinlich ging sie wegen dem nicht mehr an.

Beim Zerlegen fiel mir auf, dass ich offenbar nicht der erste in der Box war. Die Endtransistoren waren alle keine BD 907/908 sondern GD 907/908...und ein paar Elkos waren auch mal ausgewechselt worden.
Soweit sogut...nach Elkokur, Tantal und Z-Dioden ging’s ans Ruhestrom einstellen. Das ging bei der ersten Endstufe ganz gut...Ruhestrom war etwas instabil, konnte ich aber durch Austausch der Ruhestrompotis bessern.

Bei der zweiten Endstufe (die des HT) ging’s dann richtig los. Nach dem Anschluss ans Multimeter für den Ruhestrom zeigte dieses Null an. Naiverweise (ja das war dumm) unter der Annahme dass die Transistoren OK sind schaltete ich dann den 10A Bereich des Multimeters um was zum Durchbrennen der T6,3 Sicherungen vor dem Haupt-Gleichrichter führte. Nach Durchgangsprüfung stellte sich heraus, dass beide GD 907/908 kurz waren. Beim prüfen der ersten Endstufe war die Lötbrücke offen...daher trat da der Schaden nicht auf.
Ich hab dann ein paar BD911/912 eingelötet und dann den Ruhestrom sauber eingestellt...ist auch recht stabil jetzt.

Meine Fragen an euch:

Wie kann es sein dass ein Treiber OK aber die Endstufe kurz ist? Umgekehrt hab ich schon oft gesehen...aber so noch nie.
Kann so ein Transistor auch ohne äußeren Grund bei Einschalten nach langer Zeit sterben? Elkos usw waren ja alle neu.

Sind die GD 907/908 überhaupt für diesen Einsatz geeignet? Wäre es besser alle Endstufen auf BD911/912 umzubauen?

Hab auf alle Fälle wieder einiges gelernt heute...vor allem immer die Ausgangstransistoren zu checken vor dem Einschalten.

Letzte Woche hatte ich zwei Aktiv 50 in Arbeit...da lief alles ab wie aus dem Bilderbuch...kritische Komponenten ausgetauscht, Ruhestrom eingestellt, lief. :lol:

LG und frohe Feiertage.
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timundstruppi
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von timundstruppi »

TRansistoren können einfach so sterben udn müssne die Treiber nicht mitreißen, ggf. Überspannung, wie auch immer..(A5k, V5k)

GDs sind eigentlich von Grundig selektrierte BDs. Ehr besser also.

An Picofuses denken!
Mister K.
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von Mister K. »

Hi timundstruppi,

aha interessant. Im Internet findet sich zu diesem Typ nichtmal ein Datenblatt. Ich fand nur einen Thread in einem anderen Forum...da hat jemand behauptet das seien DDR-Importe. :|
Von den BD907G/908G wusste ich dass es spezielle Grundig-Typen sind...GD hatte ich bis dato noch nie gesehen...daher die Frage.

Jo vor die Endstufen an die Treiber gehen wird immer abgesichert. Ich verwende Miniatursicherungen. Ursprünglich hatte ich mir für die Aktiv 30 kleine Platinen gemacht, die im freien Platz neben der MT Endstufe sitzt. In den Aktiv 40/50 ist dafür leider kein Platz, daher löte ich die Sicherungen direkt an die Pins des Konnektors.

LG
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timundstruppi
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von timundstruppi »

Treiber sind bei dir die Lautsprecher. Ich dachte Treibertransistoren für die Endstufe.
Wenn bei Transen mit 0 Ohm sterben, ist die am Lautsprecher zu findene Spannung eher gering.

In meinem alten Eulenbuch ist der GD9XX nicht zu finden.
Hinten die Vergleiche mit BD sind auf dem Foto nicht zu sehen.
Dateianhänge
20201229_233220.jpg
20201229_233512.jpg
Mister K.
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von Mister K. »

Jo genau...Lautsprecher ist der passendere Ausdruck...weiß auch nicht wo ich das aufgeschnappt habe.

Hier ein Foto der beiden unglücklichen:
61F91781-0259-4123-A37E-3159B91EE322.jpeg
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von timundstruppi »

DDR, DA steht doch TI drauf. Texas InsStrument hat damals die Leistungstransen für viele Grundigs geliefert.

Ja, Treiber wird auch für die LS verwendet, aber ich war bei Endstufenfehler voll auf die Treiberstufe fixiert, zumal ich bei bestimmt >20 V5k und A5k Reps nur einmal defekte Treiber hatte.
Mister K.
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von Mister K. »

Ah ok...das darüber sieht wirklich wie das Texas Instruments Symbol aus.
Dann mache ich jetzt einfach mal mit den nächsten beiden Endstufen weiter und lasse die Transistoren drin.
Ich glaube aber dennoch dass die nicht ursprünglich ab Werk drin waren.
Man sieht dass da dran gelötet wurde und die Beinchen hat man auch ziemlich lang gelassen...
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von Mister K. »

OK ich vertraue diesen TI Transistoren nicht mehr.

Jetzt bei der nächsten Endstufe habe ich um das Messgerät zu schützen (die Sicherungen dafür sind teuer) eine F0,5 eingeschaltet und die ist sofort beim ersten Versuch durchgebrannt.
Also sind die Transistoren wohl auch hinüber...vielleicht ist bei denen irgendwas anders in der Herstellung gewesen was sie irgendwie durch Altern kaputt werden lassen...
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von timundstruppi »

Ich denke, dass die in der Anfangszeit wohl mal ausgetauscht wurden. Auf Garantie oder vom Fachbetrieb.
Mister K.
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Re: Aktiv 40 Restauration

Beitrag von Mister K. »

Jo das macht Sinn.
Also nix Germanium und nix DDR...einfach anders gelabelte BD907G/908G.

Mal schauen...ich glaube ich muss einfach eine andere Methode zum Ruhestrom-Einstellen finden...auf alle Fälle nicht mehr über das Netzteil der Box.

Ich hätte noch ein Netzgerät mit zwei isolierten 0-30V Ausgängen...vielleicht geht es damit?

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