MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Moderator: timundstruppi

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timundstruppi
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von timundstruppi »

Das niederfrequente Blubbern (motorboating höre ich hier das erste Mal, ist aber wohl üblich) setzt eine große Zeitkonstante tau aus r X C voraus, sonst würde es nicht funktionieren und eher ein Schwingen sein, wie man es kennt.

Ich habe beim ersten Blick auf die Phone-VV auf Transistor Schmitt-Trigger "getriggert". Mein Mustererkennungsalgorithmus ist so angelernt :lol:
Mit großem Tau neigt sowas zum Schwingen.
Bin gerade im Hotel, ungünstige Voraussetzung für SP anschauen auf dem Laptop.

Kabelinduktivitäten und -kapazitäten sind in dem Frequenzbereich vernachlässigbar.

Ich muss in diesem Zusammenhang gerade an das Motorboating denken, dass man sogar mit den Aufnahmepegelstellern beeinflussen kann an mein CF 5500. Vielleicht wird das ja irgendwann noch mal fertig, ja es läuft eigentlich schon nach der Reparatur.
Ich habe damals extra eine Relaisschaltung eingebaut, die dieses unterdrückten. Hatte ich damals eine falsche Taste gedrückt, war das unerträglich laut in den Lautsprechern und je nach Stellung der Regler ein Blubbern oder ein Pfeifen, was man schön mit der Frequenz beeinflussen konnte.

Andere Baustelle...aber bekannt

Weiterhin Top, wie du dich da hereinkniest. :shock:
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Pollux
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von Pollux »

Hallo Reinhard,

es gab bei der NF-Platte ab einer bestimmten Seriennummer Änderungen, das ist zumindest in einer der Service-Anleitungen des MR 100 dokumentiert, da war ich beim Elko-Tausch drüber gestolpert. Die Bestückung der Elkos im Bereich des Quellenschalters war anders. Die NF-Platte im MR 200 ist baugleich, wahrscheinlich gab es die Änderung dort auch.
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oldiefan
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von oldiefan »

Wikipedia "Motorboating": https://en.wikipedia.org/wiki/Motorboat ... ectronics)


Danke für Eure Hinweise!

Es wird darauf hinauslaufen, dass ich u.a. für jedes einzelne Bauteil im Phonoteil einen links-rechts Vergleich machen muss und dabei hoffen muss irgendwo auf einen Unterschied zu stossen.

Gruß
Reinhard
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timundstruppi
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von timundstruppi »

Danke für den Wikipedia link.

Mit kapazitiver Kopplung kannst du natürlich doch recht haben, es wird ja von Röhrentechnik besprochen, nur ich hatte früher nie so viel an Röhren gearbeitet, dass ich damit mal mit Motorboating konfrontiert wurde. Hier wird aber auch gesagt, dass eben halt eine Überlagerung der hochfrequenten Schwingung vorhanden sein könnte, die dann an den Einbruch der Versorgungsspannung verursacht.
Was wiederum ab einem gewissen Spannungseinbruch ein verschwinden der Störung bedeutet, sodass die Spannung wieder ansteigt, ist sie wieder bei einem bestimmten Wert kommt es wieder zur Rückkopplung und daher hat man eine niederfrequente pulsierende Hochfrequenzschwingung. Hast du da noch mal geguckt, ob da nicht eventuell einige zehn Kilohertz drauf sind oder mehr? Was eigentlich nicht sein kann da ja in dem Hochfrequenzbereich gut gegengekoppelt ist.

Ich hatte mal ein einminütiges Pumpen bei einem V5000 am Tonbandeingang und es lag an einem Kondensator, der die Spannung abpuffert hinter einem Widerstand.

Das Tauschen von Komponenten von links nach rechts ist wirklich ein mühsames Unterfangen, ich beneide dich nicht.
Man würde es natürlich viel lieber, mit seinem Sachverstand sofort erkennen, wo das liegt.

Ich hab ein den SP geschaut, kann evtl. C616/716 defekt am Quellenschalter sein. Die 4µ7 am Eingang des EVV werden es wohl nicht verursachen.
Die Spannung nach dem 220µ C 811. R805 mal prüfen, ob da 470R sind.
Rufula
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von Rufula »

die einzige Änderungen sind die Tantal Kondensatoren (C609/709) die durch Elkos ersetz wurden.
Ob die Entwickler bei Grundig sich dessen bewusst sind (waren), was sie mit ihrer Entwicklung ausgelöst haben? :D
Ich lausche ehrfürchtig den Fachgesprächen der Experten. :)
Viele Grüße aus Leipzig
Frank
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timundstruppi
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von timundstruppi »

C612 und 712 mal anschauen. Der puffert den Ruhestrom ab und ist AC mäßig ein Kurzer. Hier was faul?
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oldiefan
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von oldiefan »

@ timundstruppi,
C612 und C712 sind definitiv schon auf dem Plan! Schon allein wegen der 3 Hz (Zeitkonstante!).

@ Rufula,
Du hast alle Kondensatoren, auch die Folienkondensatoren und auch die Keramikkondensatoren im Phonoteil geändert. Das zeigen Deine Fotos - voher/nachher. Diese Änderungen machen (alleine) nicht diesen Motorboating Fehler, sie sind aber eine Verschlechterung gegenüber den ursprünglichen Bauteilen.

Siehe selbst, Deine Fotos:
Kondensator-Aenderungen Phonoteil.jpg




Gruß
Reinhard
Rufula
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von Rufula »

:oops: Ich kann ja nur dazu lernen. :oops: :)
Viele Grüße aus Leipzig
Frank
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oldiefan
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von oldiefan »

Der UKW-ZF TDA1047 ist inzwischen angekommen und die Kap-Diode BA124 konnte ich in Holland bestellen -sonst inzwischen schlecht zu beschaffen. Wenn die auch angekommen ist, geht es mit der nächsten Groß-Operation weiter.

Gruß
Reinhard
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oldiefan
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Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel

Beitrag von oldiefan »

Motorboating bei einem der beiden Phono-Kanäle...


Ähnliche Berichte in anderen Foren an einem anderen Phono-Pre (Marantz Receiver)...kein Schaltungsfehler - die Ursache war Bauteiletausch !! ("after updating the phono boards"):

https://audiokarma.org/forums/index.php ... ed.947416/
und
https://groupdiy.com/threads/marantz-2254.48321/

Dort löste in beiden Fällen schliesslich ein "equivalenter Transistortyp" (BC184, KSC1815) das Problem. Das gibt mir zu denken...Wenn nichts sonst falsch oder defekt ist im vorliegenden MR200...Vielleicht ist der BC550C oder der BC549C von CDIL (T727) hier im MR 200 Phonoteil das Problem? Die sind eben nicht mehr genau gleich zu den alten Siemens-, bzw. TFK Transistoren. Niemand weiss genau, was wir da aus Indien angedreht bekommen.

Dieser Effekt ist nicht spassig, man sucht sich einen Wolf. Nach diesen Berichten, erwarte ich schon nicht mehr, einen Schaltungsfehler zu finden, sondern muss ins Auge fassen, hier einen ähnlichen Effekt zu haben, wie bei den verlinkten Berichten zu den Marantz Phono-Stufen. Ich werde berichten.


Nicht umsonst heisst es "NEVER Change a running system!"
- Ändere NIEMALS etwas an einen System, wenn es zufriedenstellend läuft! -

Nun ist es dafür zu spät...

Gruß
Reinhard
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