MT 100 Problem

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agimainc
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MT 100 Problem

Beitrag von agimainc »

Hallo Leute,

Ich habe mich vor kurzem hier Angemeldet weil ich eigentlich Probleme mit meinem beiden R-3000/2000 Receiver habe.
Nun aber ein neues Problem mit meinem „MT100“.

Ich habe dieses Gerät zsammen mit einem „MV-100“ vor ca. 5Jahren Revidiert, also das übliche, ALLE Elkos getauscht u.s.w..

Bis gestern liefen beide Geräte bei meiner Nachbarin einwandfrei (Täglicher Einsatz),doch Plötzlich gibt der „MT-100“ auf. Auf einmal „Rausch-Rausch“ nach ca.10Sekunden „Plop-Plop“ und aus!

Skalenlämpchen leuchtet noch, das wars.

So nun geht es los:Sicherung 3/160 maT durch, neue Sicherung rein und eingeschaltet, Tunoscope anzeige geht kurz, nach ca.10 sekunden S3 wieder durch. Ich hatte sofort den „TCA530“ in Verdacht. Also „TCA530“ den ich als „NOS“ hier habe, getauscht und das gleiche S3 wieder durch.

Daran kann es also nicht liegen.

Ich habe dann die Spannungen gemessen Emmiter von T18 ist nur 45Volt und Emmiter von T21 nur 4,6 Volt! Bis SI3 durchbrennt. Es dauert ca. 10 Sekunden bis SI3 duchbrennt. In diesen 10 Sekunden wird der Wiederstand R18 Extrem heiß.

Habe nun den „BD135“ und den GD639 alias „BD639“ getauscht, aber mit dem selben Ergebnis.

Kann mir jemannd Helfen?

Gruß...
Thomas
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oldiefan
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von oldiefan »

Hallo Thomas,

R18...?
Meinst Du R131, 18 Ohm?

An der Leitung "1" gibt es vermutlich irgendwo einen Masseschluss!
Prüfung: Wenn Du bei abgeschaltetem Gerät (stromlos) vom Emitter T21 nach Masse einen Widerstand von ca. 80 Ohm oder weniger (ggf. auch viel weniger) messen kannst!

Tantalelko C18 im ZF-Kästchen ersetzen! Der bekommt gerne einen Feinschluss. Vermutlich hattest Du den noch nicht ersetzt. Er muss durch einen Tantal-Kondensator 22 µF / 25 V oder besser 35 V ersetzt werden (nicht nur 16 V, die zu geringe Spannungsfestigkeit von nur 16 V ist dort die Fehlerursache!)

R22 (68R, 0,1 W) im ZF-Kästchen überprüfen! Da muss bei Ersatz unbedingt wieder ein 68 Ohm Widerstand mit nur max. 0,1 W Belastbarkeit rein. Keinesfalls höhere Belastbarkeit, denn es ist ein Sicherungswiderstand.

C33 im HF-Mischteil-Kästchen ersetzen! Auch der ist von der Spannungsfestigkeit her unterdimensioniert. Dort 47µF Elko / 25 V oder 35 V einsetzen! Vermutlich hattest Du den auch noch nicht ersetzt.

R39 (150R) im HF-Mischteil-Kästchen überprüfen!

R131 überprüfen, ist ggf. hochohmig geworden (z.B. auf 50 Ohm oder mehr gestiegen), dann ersetzen (18 Ohm, 0,25 W). Nicht die Wattbelastbarkeit dieses Widerstands erhöhen. Bei Überlast an Leitung "1" soll er zuerst heiß und dabei höher- oder hochohmig werden, bevor Dir teure oder nicht mehr beschaffbare Halbleiter "durchbrennen".


Danach Spannung über R131 messen. Soll: 1 V nach Schaltplan.
Spannung an Emitter T21 messen. Soll: ca. 15-16 V.

Gruß
Reinhard
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agimainc
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von agimainc »

Hallo Reinhard,

Sorry, schreibfehler Ich meinte natürlich R131, 18Ohm.

In dem ZF-Kästchen habe ich damals auch alle Tantal's und Elkos's ersetzt.
Wenn ich vom Emitter T21 nach Masse messe ergibt es bei mir 3,6 KOhm. Alle von Dir beschriebenen Schritte habe ich ausgeführt und alles ist in Ordnung. Selbst wenn den das ZF-Kästchen ausbaue brennt die Sicherung immer noch durch.
Jetzt habe ich aber noch ein Kuriosum festgestellt, wenn ich von Kollektor T21 nach Masse messe habe ich nur 24 Ohm. Kann der Gleichrichter GL3 etwas damit zu tun haben? Aber warum wird dann R131 extrem heiss bis die Sicherung durchbrennt?

Langsam weiss ich nicht mehr weiter.

Gruß...
Thomas
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oldiefan
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von oldiefan »

Kollektor T21 nach Masse 24 Ohm:

Masseschluss von der rückseitigen Transistorkühlfläche (die ist im Transistor mit dem Kollektor verbunden) zum Kühlkörper, der an Masse (Kühlkörper = Chassisblech) liegt.
R131 wird heiss, da ein großer Strom über den Kollektor zum Chassis (Masse) fliesst.

Es handelt sich um einen Montagefehler von T21 (Isolierglimmerscheibe vergessen oder defekt oder falsch oder zu klein oder Montageschraube hat Kontakt zur rückseitigen Metall-Transistorkühlfläche).

Diese Regel beherzigen:
Nachdem Du einen Transistor mit Isolierung zum Kühlkörper montiert hast, prüfst Du mit dem Ohmmeter immer, dass es keine galvanische Verbindung zwischen der Montageschraube des Transistors (die im Kühlkörper verschraubt ist, hier = Chassisrahmen) und dem Kollektor des Transistors gibt.


Gruß
Reinhard
Zuletzt geändert von oldiefan am Do 30. Nov 2023, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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agimainc
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von agimainc »

Hallo Reinhard,

Genau das habe ich auch geprüft, es liegt aber kein Montagefehler vor, es gibt keine Verbindung.
Wenn der Transistor nicht eingelötet ist, ist der Widerstand unendlich. wenn Kollektor auf Masse liegt wären es ja 0 Ohm.

Gruß...
Thomas
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von oldiefan »

Gerade schriebst Du, die Verbindung Kollektor-Masse von T21 hat 24 Ohm. Also gibt es diese Verbindung. :x

Lies nochmal genau, was ich geschrieben habe. Steht da was von "Transistor ausgebaut?". Nein.
Es sind bei Kontakt über defekte oder fehlende Isolierscheibe oder einen Metallspan oder Zinnspritzer oder sonst was nicht unbedingt 0 Ohm, gerne auch 24 Ohm, wie bei Dir, oder 5 Ohm oder 32 Ohm oder.... Silikonpaste ist ja auch noch dazwischen, reicht aber nicht für eine elektrische Isolation.

Also - auch wenn Du es nicht wahrhaben willst: Transistor-Montagefehler!
Und inzwischen wird R131 dadurch höherohmig geworden sein. Hast Du nicht gemessen.

Aber Du musst meinen Rat natürlich nicht annehmen.

Gruß
Reinhard
Zuletzt geändert von oldiefan am Do 30. Nov 2023, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von agimainc »

Reinhard, bei allem Respekt, aber ich weiss schon wie man Transistoren mit Glimmerscheibe einbaut!
Jetzt mal andersrum, der Tansistor ist nicht Mechanisch mit dem Gehäuse verbunden, sondern nur eingelötet, ergibt dann immer noch 24 Ohm.

Gruß...
Thomas
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von oldiefan »

So ist T21 eingebaut: An Chassis angeschraubt.
T21 an Chassis.jpg
Es kann sonst nur noch Verbindung des Kollektors mit Masse geben, wenn ein Zinnspritzer auf der Kollektorleiterbahn von T21 einen Kontakt zur Masseleitung macht.

Wäre der Gleichrichter mit Masseschluß defekt, würde R131 nicht heiss (und inzwischen höherohmiger, inzwischen ggf. ca. 100 Ohm oder mehr) werden. Das hast Du ja auch erkannt.


Gruß
Reinhard
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von agimainc »

Hallo Reinhard,

Ich möchte mich "Kleinlaut" und "Geduckt" bei Dir Tausend-mal Entschuldigen!!!

Habe gerade eben die Glimmerscheibe aus einem Schlachtgerät eingebaut, (es gibt diese runden Glimmerscheiben nicht mehr).
Ergebnis: Der Tuner funktioniert wieder!

Also, bitte nochmals ENTSCHULDIGUNG. Du hatest Recht.

Aber warum gehen Glimmerscheiben nach über 40 Jahren Plötzlich kaputt, siehe in meinem Erstpost?

Gruß...
Thomas
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Re: MT 100 Problem

Beitrag von oldiefan »

Hallo Thomas,

Entschuldigung angenommen!

Man kann auch grössere Glimmerscheiben nehmen (die gibt es) und mit der Schere, wenn nötig, passend schneiden.

Glimmerscheiben gehen nicht von selbst kaputt (nicht bei 30 V, wie hier). Die Ursache ist praktisch immer eine mechanische Beschädigung, die man bei Aus- oder Einbau des Transistors (meist zunächst unbemerkt) verursacht. Das kann ein Knick sein oder ein winziges Lot(Zinn)-Körnchen oder Metallspan/Grat, was sich in die Scheibe durchdrückt oder eine verrutschte Montageposition, usw.

Einbau von zu kleiner Glimmerscheibe ist gefährlich, weil sich dann mit der Zeit in den dann bestehenden Spalt zwischen die Kollektor-Rückseite des Transistors und die Kühlfläche des Kühlblechs/Kühlers Staub/Schmutz setzen kann oder ein kleines Zinn/Metallkörnchen. Schmutz, wenn er feucht ist, kann leiten, Metallpartikel sowieso.

Bei jedem Transistorwechsel entferne ich deshalb immer die Glimmerscheibe vollständig und entferne die Silikonpaste auf dem Kühler und auf beiden Seiten der Glimmerscheibe bis die Flächen blank und glatt sind. Dann inspiziere ich die Glimmerscheibe, ob sie noch klar und unbeschädigt ist und ob auch keine Einschlüsse, Riss oder Knick zu sehen sind. bei Zweifel kommt eine neue Scheibe rein. Beim Einbau immer eine neue dünne Schicht von Silikonwärmeleitpaste auf beide Seiten der Glimmerscheibe.

Gruß
Reinhard
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