Grundig Mikrofone (GDM 121 und andere)
Verfasst: So 16. Aug 2020, 13:48
Hallo Zusammen,
ich möchte hier ein schönes altes Mikrofon vorstellen, dass in in den 50er und 60er-Jahren in einer besonderen Form von Grundig vertrieben wurde.
Das Grundig GDM 121
Dieses Mikrofon entspricht weitgehend dem bekannten Sennheiser MD 21 HL (mit DIN-Stecker u. Übertrager) welches als MD 21 U (XLR-Stecker) auch heute noch verkauft wird.
Im Unterschied zum Sennheiser MD 21 HL hat das Grundig GDM 121 ein fest angeschlossenes Kabel, das in einem 3-Poligen DIN-Stecker endet.
Eine kleine Übersicht der damaligen Verkaufspreise:
146,- DM Tonbandgeräte Prospekt von 1955
134,- DM Grundig Revue 1959, S. 66
125,- DM Grundig Schaufenster 1965, S.21; Grundig Schaufenster 1966, S. 31
Das Mikrofon kann sowohl an Röhrentonbandgeräten mit hochohmigen Mikrofoneingang betrieben werden, als auch an Geräten mit einem niederohmigen Eingängen für 200 Ω dynamische Mikrofone. Dafür ist ein kleiner Sparübertrager (Sennheiser TM 001 Bv. 1.1.-283) im Mikrofonghäuse eingebaut, der die niederohmige Kapselimpedanz (ca. 200 Ω) auf ca. 55 kΩ hochtransformiert.
Wie man sieht, liegt an PIN 1 des DIN-Steckers der hochohmige Ausgang vom Übertrager und an PIN 3 direkt die niederohmige dynamische Kapsel.
Wenn das Mikrofon an einem hochohmigen Anschluss betrieben wird, sollte das Mikrofonkabel keinesfalls verlängert werden, da es sonst durch Kabelkapazität zusammen mit der hochohmigen Quellimpedanz sehr schnell zu verlusten im Hochtonbereich kommt.
Wenn eine Kabelverlängerung notwendig ist, sollte immer nur die niederohmige Seite genutzt werden, diese kann dann ohne weiteres 20m oder mehr lang sein, ohne dass es zu nennenswerten Höhenverlusten kommt! Wenn dann der Anschluss an ein Röhrengerät erfolgen soll, dann am Besten über einen separaten Kabelübertrager (1:10 bis 1:20) kurz vor dem Eingang.
Das Anschlusskabel des Mikrofons ist ein Gewebeisoliertes 3-Adriges Kabel mit Abschirmung. Der Massekontakt 2 des DIN-Steckers ist nicht mit dem Schirm des Kabels verbunden, sondern über der weiß/grünen Ader des Kabels mit einem Anschluß der Kapsel. Die Abschirmung des Kabels ist nur mit der Abschirmung des Steckergehäuses Verbunden. Das finde ich eine ziemlich trickreiche Art der Verkabelung, da dadurch die Möglichkeit besteht eine annähernd symmetrische Adaption an professionelle Studiogeräte vornehmen zu können. Inwieweit der eingebaute Sparübertrager die Symmetrie vielleicht beeinträchtigt, vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich habe mir zwei Adapter gebaut, mit denen sich das Mikrofon ohne weitere Umbauten sehr gut und brummfrei an niederohmigen symmetrischen XLR-Eingängen oder auch hochohmigen symmetrischen TSR-Eingängen (6,3 mm Klinke-Stereo) betreiben lässt.
Hier die Verkabelungschemata zu den beiden Adaptern, es sollte hochwertiges 2-Adrig geschirmtes Mikrofonkabel verwendet werden.
Auch bei den Adaptern wird der Schirm nur mit dem Gehäuse der DIN-Kupplung verbunden, nicht mit PIN 2! An PIN 2 wird eine der beiden Adern des Kabels angeschlossen (COLD).
Bei Tests an meiner USB-Soundkarte E-MU 0404, die sowohl XLR als auch TSR Eingänge hat, hat sich gezeigt, dass der Anschluss über den hochohmigen Eingang wesentlich runder und breitbandiger klingt. Ich vermute, dass die niederohmigen XLR-Eingänge dieser Soundkarte nicht so gut zu dem Mikrofon passen. Über einen kleinen Röhrenmikrofonverstärker mit Ein- und Ausgangsübertragern (1:15) klingt auch der niederohmige Ausgang des Mikrofons ganz hervorragend. Hier ist der Klang sehr ähnlich zu meinem Sennheiser MD 421.
Auf einigen Webseiten habe ich Beschreibungen gelesen, bei denen man den Übertrager ausbauen soll, aber solange man diese Version des Mikrofons hat, sehe ich dafür keine Notwendigkeit. Ich habe habe hier zwei Mikrofone mit einem gewölbten Schutzgitter. es gibt wohl noch eine ältere Version mit einem flachen Schutzgitter. Da könnte es sein, dass nur der hochohmige Anschluss herausgeführt ist und man das Mikrofon entsprechend umverdrahten muss, um an den niederohmigen Anschluss der Kapsel zu kommen.
Diese Variante hatte ich aber bisher noch nicht, vielleicht kann ja noch jemand etwas hierzu ergänzen?!
Hier noch ein zusammenfassendes Bild mit einigen Messwerten zu dem Mikrofon:
Viele Grüße an alle
Wolfgang
ich möchte hier ein schönes altes Mikrofon vorstellen, dass in in den 50er und 60er-Jahren in einer besonderen Form von Grundig vertrieben wurde.
Das Grundig GDM 121
Dieses Mikrofon entspricht weitgehend dem bekannten Sennheiser MD 21 HL (mit DIN-Stecker u. Übertrager) welches als MD 21 U (XLR-Stecker) auch heute noch verkauft wird.
Im Unterschied zum Sennheiser MD 21 HL hat das Grundig GDM 121 ein fest angeschlossenes Kabel, das in einem 3-Poligen DIN-Stecker endet.
Eine kleine Übersicht der damaligen Verkaufspreise:
146,- DM Tonbandgeräte Prospekt von 1955
134,- DM Grundig Revue 1959, S. 66
125,- DM Grundig Schaufenster 1965, S.21; Grundig Schaufenster 1966, S. 31
Das Mikrofon kann sowohl an Röhrentonbandgeräten mit hochohmigen Mikrofoneingang betrieben werden, als auch an Geräten mit einem niederohmigen Eingängen für 200 Ω dynamische Mikrofone. Dafür ist ein kleiner Sparübertrager (Sennheiser TM 001 Bv. 1.1.-283) im Mikrofonghäuse eingebaut, der die niederohmige Kapselimpedanz (ca. 200 Ω) auf ca. 55 kΩ hochtransformiert.
Wie man sieht, liegt an PIN 1 des DIN-Steckers der hochohmige Ausgang vom Übertrager und an PIN 3 direkt die niederohmige dynamische Kapsel.
Wenn das Mikrofon an einem hochohmigen Anschluss betrieben wird, sollte das Mikrofonkabel keinesfalls verlängert werden, da es sonst durch Kabelkapazität zusammen mit der hochohmigen Quellimpedanz sehr schnell zu verlusten im Hochtonbereich kommt.
Wenn eine Kabelverlängerung notwendig ist, sollte immer nur die niederohmige Seite genutzt werden, diese kann dann ohne weiteres 20m oder mehr lang sein, ohne dass es zu nennenswerten Höhenverlusten kommt! Wenn dann der Anschluss an ein Röhrengerät erfolgen soll, dann am Besten über einen separaten Kabelübertrager (1:10 bis 1:20) kurz vor dem Eingang.
Das Anschlusskabel des Mikrofons ist ein Gewebeisoliertes 3-Adriges Kabel mit Abschirmung. Der Massekontakt 2 des DIN-Steckers ist nicht mit dem Schirm des Kabels verbunden, sondern über der weiß/grünen Ader des Kabels mit einem Anschluß der Kapsel. Die Abschirmung des Kabels ist nur mit der Abschirmung des Steckergehäuses Verbunden. Das finde ich eine ziemlich trickreiche Art der Verkabelung, da dadurch die Möglichkeit besteht eine annähernd symmetrische Adaption an professionelle Studiogeräte vornehmen zu können. Inwieweit der eingebaute Sparübertrager die Symmetrie vielleicht beeinträchtigt, vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich habe mir zwei Adapter gebaut, mit denen sich das Mikrofon ohne weitere Umbauten sehr gut und brummfrei an niederohmigen symmetrischen XLR-Eingängen oder auch hochohmigen symmetrischen TSR-Eingängen (6,3 mm Klinke-Stereo) betreiben lässt.
Hier die Verkabelungschemata zu den beiden Adaptern, es sollte hochwertiges 2-Adrig geschirmtes Mikrofonkabel verwendet werden.
Auch bei den Adaptern wird der Schirm nur mit dem Gehäuse der DIN-Kupplung verbunden, nicht mit PIN 2! An PIN 2 wird eine der beiden Adern des Kabels angeschlossen (COLD).
Bei Tests an meiner USB-Soundkarte E-MU 0404, die sowohl XLR als auch TSR Eingänge hat, hat sich gezeigt, dass der Anschluss über den hochohmigen Eingang wesentlich runder und breitbandiger klingt. Ich vermute, dass die niederohmigen XLR-Eingänge dieser Soundkarte nicht so gut zu dem Mikrofon passen. Über einen kleinen Röhrenmikrofonverstärker mit Ein- und Ausgangsübertragern (1:15) klingt auch der niederohmige Ausgang des Mikrofons ganz hervorragend. Hier ist der Klang sehr ähnlich zu meinem Sennheiser MD 421.
Auf einigen Webseiten habe ich Beschreibungen gelesen, bei denen man den Übertrager ausbauen soll, aber solange man diese Version des Mikrofons hat, sehe ich dafür keine Notwendigkeit. Ich habe habe hier zwei Mikrofone mit einem gewölbten Schutzgitter. es gibt wohl noch eine ältere Version mit einem flachen Schutzgitter. Da könnte es sein, dass nur der hochohmige Anschluss herausgeführt ist und man das Mikrofon entsprechend umverdrahten muss, um an den niederohmigen Anschluss der Kapsel zu kommen.
Diese Variante hatte ich aber bisher noch nicht, vielleicht kann ja noch jemand etwas hierzu ergänzen?!
Hier noch ein zusammenfassendes Bild mit einigen Messwerten zu dem Mikrofon:
Viele Grüße an alle
Wolfgang