Re: MR200 Endstufe nächstes Kapitel
Verfasst: Di 27. Jun 2023, 17:49
Hallo Frank, Pollux, Mitleser,
den nachträglich von Grundig am Netzschalter auf der Leiterbahnseite über die unterbrochene Leiterbahn zu R814 eingebauten PTC C970 (Kaltleiter) habe ich auch gesehen. Der PTC C970 ist eine Überstrombegrenzung, die R814 schützt. Der ist hier schon mal besprochen worden? Da muss ich mal suchen!
Über R814 soll doch das Netzteil schnell und möglichst vollständig entladen werden, wenn der MR 200 ausgeschaltet wird. Lt. Datenblatt dieses PTCs erhöht sich dessen Widerstand von 11 Ohm bei Raumtemperatur auch bei Betriebstemperatur bis ca. 60°C noch nicht merklich. Erst ab 80°C wirkt er. Bei Selbsterwärmung aufgrund seiner Verlustleistung bei hoher Entlade-Stromstärke kann sein Widerstand sich bei 100 °C auf ca. 150 Ohm erhöhen. Nach Datenblatt ist bei 80°C der max. PTC-Strom bei 30-40 V ca. 200 mA. Da der PTC in Reihe zu R814 (47 Ohm) liegt, erhöht sich der Entlade-Gesamtwiderstand, das Netzteil und die Endstufen entladen sich dann langsamer. Aber offenbar war das nötig, um den Ausfall von R814 zu verhindern oder eine Vorsichtsmassnahme, falls mal der Hilfs-Schaltkontakt hängen sollte.
Der PTC ist der Grund, warum die Entladezeit für Netzteil und Endstufen grösser ist, als nach Schaltplandaten (in dem der PTC noch nicht eingezeichnet ist) angenommen wird. Wenn man also unmittelbar nach dem Ausschalten des MR 200 gleich wieder einschaltet, ist die Entladung aufgrund des PTC evtl. noch nicht ausreichend erfolgt und es kann dadurch (wie aus der Simulation abgeleitet) zu einer zerstörerischen Stromspitze in der Endstufe kommen. Das trifft besonders dann zu, wenn dieser PTC defekt ist, also auch bei Raumtemperatur hochohmig ist oder die Masseverbindung über das vordere Kühlblech für die Stabi-Transistoren nicht in Ordnung ist.
Diese Abschweifung und Erwähnung des PTC durch Frank war sehr hilfreich, denn sie hat mich zu genauerer Inspektion (mit der Lupe) an dieser Stelle bewegt. Dadurch kam heraus:
Am Gerät von Rufula habe ich einen Bruch der Lötstelle der Masseverbindung zu den Hilfskontakten am EIN-/Ausschalter festgestellt. Damit kann beim Ausschalten natürlich keine Entladung über R814 und R813 stattfinden. Der Bruch war am Ende der kurzen dicken Leiterbahn, direkt neben einer der Befestigungsschrauben des Netzschalters.
Diese Masseverbindung geht über das Kühlblech für den Stabi-Transistor T839. Der Lötkontakt zum Kühlblech im roten Kreis war gebrochen. Der zweite erforderliche Masse-Kontakt des Kühlblechs ist mit grünem Kreis markiert und sollte auch überprüft werden:
(auf Isolier-Unterlegscheibe an der Schraube des Netzschalters achten!)
Gut zu wissen, dass Du noch Fotos hast, sollte ich da noch mal eins brauchen!
Die Kondensatoren von Dir habe ich eben eingebaut.
Ich suche nochmal die ganze NF-Platine unter der Lupe ab, ob ich noch was finde. Wenn nicht, sehe ich im Moment an der NF-Platine nichts, was ich da noch zu machen hätte. Dann kommt als Nächstes der AFC-Fehler auf der HF-Platine dran.
Gruß
Reinhard
den nachträglich von Grundig am Netzschalter auf der Leiterbahnseite über die unterbrochene Leiterbahn zu R814 eingebauten PTC C970 (Kaltleiter) habe ich auch gesehen. Der PTC C970 ist eine Überstrombegrenzung, die R814 schützt. Der ist hier schon mal besprochen worden? Da muss ich mal suchen!
Über R814 soll doch das Netzteil schnell und möglichst vollständig entladen werden, wenn der MR 200 ausgeschaltet wird. Lt. Datenblatt dieses PTCs erhöht sich dessen Widerstand von 11 Ohm bei Raumtemperatur auch bei Betriebstemperatur bis ca. 60°C noch nicht merklich. Erst ab 80°C wirkt er. Bei Selbsterwärmung aufgrund seiner Verlustleistung bei hoher Entlade-Stromstärke kann sein Widerstand sich bei 100 °C auf ca. 150 Ohm erhöhen. Nach Datenblatt ist bei 80°C der max. PTC-Strom bei 30-40 V ca. 200 mA. Da der PTC in Reihe zu R814 (47 Ohm) liegt, erhöht sich der Entlade-Gesamtwiderstand, das Netzteil und die Endstufen entladen sich dann langsamer. Aber offenbar war das nötig, um den Ausfall von R814 zu verhindern oder eine Vorsichtsmassnahme, falls mal der Hilfs-Schaltkontakt hängen sollte.
Der PTC ist der Grund, warum die Entladezeit für Netzteil und Endstufen grösser ist, als nach Schaltplandaten (in dem der PTC noch nicht eingezeichnet ist) angenommen wird. Wenn man also unmittelbar nach dem Ausschalten des MR 200 gleich wieder einschaltet, ist die Entladung aufgrund des PTC evtl. noch nicht ausreichend erfolgt und es kann dadurch (wie aus der Simulation abgeleitet) zu einer zerstörerischen Stromspitze in der Endstufe kommen. Das trifft besonders dann zu, wenn dieser PTC defekt ist, also auch bei Raumtemperatur hochohmig ist oder die Masseverbindung über das vordere Kühlblech für die Stabi-Transistoren nicht in Ordnung ist.
Diese Abschweifung und Erwähnung des PTC durch Frank war sehr hilfreich, denn sie hat mich zu genauerer Inspektion (mit der Lupe) an dieser Stelle bewegt. Dadurch kam heraus:
Am Gerät von Rufula habe ich einen Bruch der Lötstelle der Masseverbindung zu den Hilfskontakten am EIN-/Ausschalter festgestellt. Damit kann beim Ausschalten natürlich keine Entladung über R814 und R813 stattfinden. Der Bruch war am Ende der kurzen dicken Leiterbahn, direkt neben einer der Befestigungsschrauben des Netzschalters.
Diese Masseverbindung geht über das Kühlblech für den Stabi-Transistor T839. Der Lötkontakt zum Kühlblech im roten Kreis war gebrochen. Der zweite erforderliche Masse-Kontakt des Kühlblechs ist mit grünem Kreis markiert und sollte auch überprüft werden:
(auf Isolier-Unterlegscheibe an der Schraube des Netzschalters achten!)
Gut zu wissen, dass Du noch Fotos hast, sollte ich da noch mal eins brauchen!
Die Kondensatoren von Dir habe ich eben eingebaut.
Ich suche nochmal die ganze NF-Platine unter der Lupe ab, ob ich noch was finde. Wenn nicht, sehe ich im Moment an der NF-Platine nichts, was ich da noch zu machen hätte. Dann kommt als Nächstes der AFC-Fehler auf der HF-Platine dran.
Gruß
Reinhard