Seite 2 von 2
Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Di 23. Dez 2025, 09:52
von timundstruppi
EMV technisch ist so eine offene Endstufe ein Receiver
Ferne hast du einiges an Schaltnetzteilen dort.
Die Kabelführung ist auch suboptimal.
Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Di 23. Dez 2025, 12:57
von RudolfG
Ich weiß. aber mit diesen Schaltnetzteilen, in reihe geschalten, habe ich schon Experimente mit Röhrenverstärkern gemacht - und die sind noch viel empfindlicher. Die Elkos mit 2 x 10000uF parallel dazu Folienkondensatoren auf der Endstufe stecken das locker weg.
Die Sorgen macht mir nicht das Verhalten beim Aufbau in der Werkstatt, sondern folgendes: Warum ist das Gerät als es im Schlafzimmer stand, bei leiser Musik so heiß geworden, dass es abgeschaltet hat.
Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Di 23. Dez 2025, 21:55
von timundstruppi
Es geht um einstreuen, und nicht um leitungsgeführte Störungen.
Ich erinnere mich an mampfis Aussage zum V5k, wo die Schaltung geschwungen hat, da sie die kleinen Cs in der Lautsprecher-Steckerplatine nihct hatte.
Ich hatte auch schon 50 Hz einstreuen durch ein Netzkabel parallel zu einem Cinchkabel.
Können auch 2 Fehler sein.
Meinen Beitrag zum Mobiltelefon als Signalquelle über 3,5mm Klinke hast du dir angeschaut?
Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Di 23. Dez 2025, 23:04
von RudolfG
Ja, den Thread hatte ich damals verfolgt. War für mich ein interessantes Thema - hatte seit 20 Jahren nichts mehr damit zu tun.
Damals musste ich unseren Jungs in der Fertigung bei manchen Geräten verbieten Kabelbäume zu binden.
Elektriker differenzieren nicht ob es sich um eine Starkstromleitung oder eine Messleitung handelt und welche kapazitiven Kopplungen sich ergeben können.
Was ist an meinem Aufbau so gegen die Norm?
1. Die Stromvesorgung kommt über ca. 50 cm lange Leitungen von oben. Diese Schaltnetzteile, sowohl die mit 0..60V, als auch die Geräte mit 120V Ausgangsspannung sind erprobt mit Röhrenverstärkern.
2. Das Augangssignal geht auch nach oben weg auf einen Induktionsarmen 8Ω-Widerstand.
3. Das Eingangssignal kommt von unten, also mindestens 30 cm getrennt von den Leitungen, auf denen Stromrauschen zu erwarten ist.
4. Für das Tonsignal wurde ein geschirmtes Kabel verwendet.
Außerdem war der fliegende Aufbau nur für die Dauer der Fehlersuche bestimmt.
Am frühen Abend habe ich das Gerät wieder zusammengebaut und kurz mit Kopfhörern ausprobiert, morgen kommen Lautsprecher dran - soll ich das Gerät zur Erprobung im Flur unter den Rauchmelder stellen?
Hast Du schon mal Ferrite auf Lautsprecherkabeln ausprobiert? Gibt es da einen hörbaren Unterschied, wenn man möglichst nach am Verstärker ein Klapp-Ferrit über die Lautsprecherleitung stülpt?
Ich habe leider keine da, sonst würde ich das bei meinem Class-D Experimentalsystem mal machen.
Hintergrund ist, dass manche Geräte von NAD in der Lautsprecherleitung einen Ferritring mit 2 Windungen, also eine Stromkompensierte Drossel haben. Auch die Endstufen von ICEpower (Bang & Olufsen Company) haben einen zusätzlichen Filter in Form einer Stromkompensierten Drossel.
Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Mi 24. Dez 2025, 00:07
von timundstruppi
Was heißt gegen die Norm? Eher good engineering practice, es ist ein Versuchsaufbau. Die schirmende "Groundplane" das Gehäuse fehlt, auch parallel zur Leiterplatte.
Ferrite:
Hier ist zwischen Gleichtakt- und Gegentaktstörungen zu unterscheiden. Beide Leiter gleichsinnig, gleiche Anzahl durch den Ferriten ist für das Nutzsignal nicht relevant.

Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Mi 24. Dez 2025, 00:27
von timundstruppi
Ach so, die Ferrite werden auch verwendet, damit die Kabel nicht als Antenne bis etwa 110 MHz missbraucht werden. Dazu müssen die Frequenzen aber auch vorkommen. Bei µController hat man das schnell...
Re: Fine Arts R3 Endstufe defekt
Verfasst: Mi 24. Dez 2025, 09:59
von RudolfG
Klar, stromkompensierte Drosseln filtern Gleichtaktstörungen, bei Gegentaktsignalen sollten diese Wirkungslos sein ... und in die Sättigung wollen wir die Drosseln ja auch nicht treiben. Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, dass das Gerät gegen Transienten geschützt wird, welche in die Lautsprecherleitungen einkoppeln. Beim Class-D-Verstärker dürfte das die Endstufe kalt lassen, hier ist ein LC-Glied großer Güte im Ausgang verbaut.
Allerdings ist das mit der EMV so: Hat man die mal im Gerät, breitet die sich entlang der Leitungen aus. In manchen Geräten, z. B. meinem A903 sind schon sehr viele Kabel verbaut.