So, nach einigem herumwerkeln an diesem CF 5,5k kann ich folgendes berichten:
Trotz der sehr hohen Serien Nr. 26006 steckt eine Hauptplatine aus einer der ersten Serien im Gerät. Sie ist hellgrün und arg dünn.
Der frühe Serienstand läßt sich gut durch sehr viele Drahtbrücken und händisch aufgelötete Teile erkennen. Ob Grundig Restbestände verwertete, oder ein Vorbesitzer die Hauptplatine austauschte bleibt im verborgenen.
Das Gerät zeigte beim testen den geschilderten Fehler.
Schnell wurde klar, die Einmessvorrichtung ist völlig ohne Funktion. Wenn man die Einmeßtaster drückt, spielt weiter Musik anstelle der Einmeß Sinuse. Der Unterschied zwischen Vor und Hinterband war mehr als grausam. Die ersetzten Taster der Einmeßplatine haben einen riesen Betätigungsweg. Dieser stimmt nicht mit dem Eindrückweg welcher durch die Tasterköpfe möglich sind überein. Deshalb keine Funktion.
Also eine Einmeßplatine leihweise eingebaut. Jetzt läßt sich das Gerät einmessen. Allerdings fällt auf, obwohl die Einstelltrimmer "so la la" in etwa der Grundeinstellung entsprechen, ist der Unterschied zwischen Vor und Hinterband Riesengroß.
Schnell kommt das IC TDA1195 in Verdacht. Dieses macht die Umschaltung zwischen Vor und Hinterband.
Also altes IC ausgelötet. (Wohlgemerkt eine der schlimmsten Grundigplatinen, natürlich beidseitig beschichtet.) IC Sockel eingelötet und ein neues TDA 1195 eingesteckt.
Jetzt läuft das Deck bereits seit ca. 4 Std und man kann drücken was man will, alles in Ordnung.
Alles in Ordnung, Grund zur Freude? ...........nicht unbedingt...........
Hier erst mal Bilder von der Tausch Einmeßplatine
Hier ersetztes TDA 1195 auf IC Sockel
Jetzt kommts.... der "Über alles Frequenzgang" nach Einmessung mit TDK - SA.......alles andere als optimal
Pegel stimmen nicht, Vormagnetisierung bei beiden Kanälen falsch.
Die Geschwindigkeit und die Gleichlaufschwankungen liegen dagegen im Mittelfeld. 0,15% zu schnell und im Mittel 0,1% Wow&Flutter
Die Azimuth Einstellung........alles andere als optimal. Die beiden Sinuse sollten genau übereinanderstehen.
Der Bandzug stimmte. 40gr bei Start.
Der Bandpfad steht wie bei den frühen Geräten üblich, zu hoch. Um das zu korrigieren müßte der Löschkopf behutsam abgefeilt werden, bis er in der Höhe stimmt, weil er nicht einstellbar ist. Danach kann der Tonkopf, per Einstellschraube, in der Höhe eingestellt werden.
Ich weiß nicht was Dynamike mit dem Gerät anstellen will? Prinzipiell funktioniert es jetzt, wenn auch technisch auf niederem Niveau.